Zusammenfassung:
Mit diesen Befehlen liest man eine LVM2 Raid 1 Partition ein:
Ein Linux System starten (z.B. Knoppix 7.2 ) und ggf. das Programm vgscan installieren.
Folgende Befehle ausführen:
sudo vgscan → findet logisches lvm Laufwerk zB vg002
sudo vgchange vg002 -a y → erzeugt dev Laufwerk von der Festplatte
sudo mkdir /irgendwas → Ordner zum Mounten erstellen
ls /dev/vg002 → Listet alle Unterordner in vg002 auf
sudo mount /dev/vg002/lv001 /irgendwas → Mounten, den letzten Ordner kann man per Tab auslesen
Siehe auch: http://www.softpanorama.org/Commercial_linuxes/LVM/recovery_of_lvm_partitions.shtml
Ausführliche Geschichte:
Ausgangssituation: Ich besitzte einen NAS mit 4 HDD Einschüben (Promise NS4600 ). Jeweils zwei Festplatten befinden sich in einem Raid 1 (Spiegelung / Mirror) Verbund.
Warum Raid 1? Zuerst hatte ich es mit einem Raid 5 Verbund versucht, dies ist jedoch mit normalen Festplatten nicht zu empfehlen, da kleine Lesefehler dazu führen, dass sich der Raid neu aufbauen muss, bei einer Raid-Festplatte ist dies nicht der Fall. Bei hatte ich noch während des Raid 5 – Rebuilds einen weiteren Fehler, der dazu führte, dass eine Festplatte für eine Millisekunde aus dem Raid genommen wurde. Da nun 2 Raidplatten „ausgefallen“ waren, waren alle Daten verloren. Zu den Unterschieden:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/archive/index.php/t-448581.html
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eines der wichtigsten unterschiede ist wohl TLER:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=439787
bei einem defekten sektor versuchen normale desktop-platten, diesen sektor unter allen umständen wieder einzulesen. ist ja auch sinnvoll, ansonsten wären die daten futsch. allerdings reagiert während dieser zeit die festplatte auch nicht mehr. in einem server ist sowas natürlich ziemlich kritisch, und für die fehlerkorrektur ist bei einem raid-system auch nicht mehr die festplatte selbst zuständig, sondern der controller. wenn der controller jetzt feststellt, daß die platte nicht mehr reagiert, wird sie kurzerhand aus dem raid-verbund geschmissen.
bei den raid-platten ist diese zeit zur fehlerkorrektur auf wenige sekunden beschränkt. so liefert die platte zwar vielleicht fehlerhafte oder garkeine daten, aber die fehler-korrektur übernimmt der raidcontroller mithilfe der anderen platten. dafür bleibt aber die platte weiterhin im raid-verbund und kann zumindest die restlichen daten liefern.
ein weiterer unterschied ist soweit ich weiß die laufzeit der platten. die raid-edition ist für 24/7-betrieb ausgelegt, bei den desktop-platten wird das nicht garantiert. außerdem haben die raid-platten eine garantie von 5 jahren, die normalen platten haben nur 3 (?) jahre.
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Ich hatte zur letzt folgendes Problem:
Nachdem ich zwei der Festplatten in meinem NAS gegen größere TB Festplatten ausgestauscht hatte, wollte ich noch einen Filecheck machen. Dabei hat sich der NAS jedoch aufgehängt. Es blieb nur noch die MÖglichkeit eines Hardware-Resets (vom Support empfohlen). Allerdings muss der Raid eines Verbundes beschädigt worden sein, sobald die Festplatte 3 oder 4 noch im NAS war, war der NAS nicht ansprechbar. Die Support Empfehlung war den Raid neu aufzubauen… dies bedeutet natürlich einen kompletten Datenverlust.
Aus EXAKT diesem Grund hatte ich mich anfangs für einen Raid 1 Verbund entschieden: Ich wollte im Notfall die Festplatten an meinem PC anschließen können und noch auf die Daten zugreifen können. Da die Daten bei einem Raid 1 Verbund normal auslesbar auf beiden Festplatten geteilt werden, stellte ich mir dies auch recht einfach vor. Weit gefehlt.
Bei dem Software Raid (dies haben eigentlich alle Consumer Geräte unter 1000 Euro) von Promise wird zur Datenverwaltung ein Linux LVM2 verwendet ( Linux Logical Volume Manager ). Dieser kümmert sich um den Raid.
Wenn ich die Festplatte dirkt in meinen PC einbaue oder per USB als externe Festplatte einbinde erhalte ich nur die Meldung, dass keine Partition gefunden wird, die Festplatte für Windows also leer ist.
Der nächste Gedanke war sie unter Linux einzubinden, da der NAS ja ein Linux-System ist und Windows keine Dateisysteme wie ext erkennt. Aber auch hier wurde von Linux keine Partition gefunden.
Vom Support wurde mir noch das Tool TestDisk empfohlen. Dies soll ein sehr gutes Programm zur Wiederherstellung verlorener Partitionen sein. Es hatte auch teilweise funktioniert, da es die LVM2 und LVM2 Swap Partition gefunden hat. Daher kam ich überhaupt auf LVM. Die Dateistruktur konnte mir das Programm jedoch auch nicht anzeigen.
Als letzten Versuch habe ich es mit verschiedenen Wiederherstellungsprogrammen versucht, zB OnTrack Easy Recovery, sogar in der Version OnTrack Easy Recovery Enterprise, welches als einzige Version die Erkennung von Raids unterstützt. Im normalen (nicht Raid) Wiederherstellungsmodus wurden zumindestens alle Daten gefunden, jedoch nur die Rohdaten ohne Metadaten wie Ordnerstruktur oder Dateinamen. Eine Liste von >10.000 jpg Dateien ist für mich jedoch kein gelungener Rettungsversuch.
Zuletzt hat mir ein Linux-Kenner geholfen. Man muss dazu verstehen, dass LVM eine logische Struktur anlegt in welcher die Raid Partition abgelegt wird. Man muss Linux also quasi nur sagen wo er die Partition findet, im Normalfall übernimt dies LVM. Daher ist zur Wiederherstellung eine Linux-Distribution wie Knoppix (ich habe die Version 7.2 genutzt) erforderlich. Zur Erkennung der von LVM erstellten Struktur benötigt man noch das Tool vgscan. Das Auslesen der Festplatte geht mit den folgenden Befehlen:
(sudo ist der Befehl alles als Super Admin auszuführen)
sudo vgscan → findet logisches lvm Laufwerk zB vg002
sudo vgchange vg002 -a y → erzeugt dev Laufwerk von der Festplatte, -a y bedeutet jede Abfrage mit yes zu beantworten
sudo mkdir /irgendwas → Ordner zum Mounten erstellen
ls /dev/vg002 → Listet alle Unterordner in vg002 auf
sudo mount /dev/vg002/lv001 /irgendwas → Mounten, den letzten Ordner kann man per Tab auslesen, nachdem man /dev/vg002/ eingetippt hat
Siehe auch: http://www.softpanorama.org/Commercial_linuxes/LVM/recovery_of_lvm_partitions.shtml
Tipp: Netzlaufwerk mounten: sudo mount //192.168.0.123/meinOrdner /mnt/meinLinuxMount -o username=user
Das Passwort wird immer ohne die Anzeige von Sternchen oder ähnlichem eingegeben.
Weitere nützliche Links für einen Promise NAS:
http://kb.promise.com/KnowledgebaseArticle10195.aspxhttp://www.linuxjournal.com/article/8874
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