Neuer Bauunternehmer Werner Meierhoff

Nach langem hin und her haben wir uns gegen Heinz von Heiden entschieden. Wir hatten, wie im letzten Beitrag geschrieben, ein sehr ungutes Gefühl beim Vertrag. Für einen ordentlichen, fairen Vertrag hätte es noch sehr, sehr viele Versionen und Überarbeitungen benötigt.

Interessant Anmerkung: Auf unsere E-Mail, dass wir uns gegen Heinz von Heiden entschieden haben, gab es nie wieder eine Rückmeldung. Den Kunden irgendwie zu halten zu versuchen schien wohl nicht der Mühe wert. Das bestätigte uns in unserer Entscheidung NICHT mit HvH zu bauen.

Wir sind jetzt auf einen lokalen Bauunternehmer zurück gegangen: Werner Meierhoff
http://baubetreuung-meierhoff.de

Dafür gab es mehrere Gründe:

  • Der wichtigste: Er sagte uns, er könne zu ähnlichen Konditionen bauen wie Heinz von Heiden – also bezahlbar und nicht überteuert
  • Er bekommt einen Vertrauensvorschuss: Er ist ein sehr guter Bekannter aus von einem Verwandten von mir, daher weiß ich, dass er vertrauenswürdig ist
  • Die Aussage von Meierhoff: „Ich habe 40 Jahre Erfahrung und in den letzten Jahren meiner Selbstständigkeit viele Projekte gemacht in denen alle Bauherren absolut zufrieden waren. Ich zeige Ihnen meine letzten Kunden und sie suchen sich einen belieben aus und fragen ihn über den Bau und ob er mit mir zufrieden war“ – interessantes Angebot. Haben wir auch gemacht, zufälliger Weise ebenfalls ein früherer Bekannter aus meiner Kindheit (ja, wenn man lokal unterwegs ist, ist die Welt wieder klein). Er ist vor einem halben Jahr eingezogen und voll zufrieden
  • Meierhoff kennt, gefühlt, jeden in der Umgebung der mit Bau zu tun hat. Daher konnten wir den Umkehrschluss machen: Wir haben einen bekannten Handwerker über Meierhoff befragt: Ja er kannte ihn, ja Meierhoff ist absolut vertrauenswürdig und ehrlich

Auch wenn jeder Mensch so seine Eigenheiten hat, bekam Meierhoff einen Vertrauensvorschuss und in der Tat ging es nun mit strammen Tempo vorran. Er übernimmt für uns die Planung des Hauses, die Ausschreibung der Gewerke und die Baubetreuung. Gelegentlich bekamen wir auch Hausaufgaben nach unseren Treffen (sie als Bauherren müssen noch a, b und c entscheiden (z.B. Dachabschluss, Schiefer oder Metall, welche Klinker, etc). und noch folgende Infos einholen etc.). Jetzt hieß es nicht mehr 2 Wochen warten auf eine E-Mail Antwort sondern Rückruf am nächsten Morgen um 8Uhr. Oder Teils auch E-Mail Antworten am Sonntag (ja immer diese Selbstständigen = selbst und ständig).

Natürlich bedeutet diese Entscheidung, dass wir nun alle Gewerke und Tätigkeiten einzeln vergeben müssen. Dies beinhaltet natürlich ein größeres Risiko, da die kalkulierten Preise nur auf Erfahrungs- und Schätzwerten beruhen und es keinen Festpreis für das Haus gibt. Dafür hat man die Möglichkeit die Gewerke einzeln zu planen und muss keine generellen Standards befolgen. Ein weitere Vorteil ist, dass wir nun ein paar Gewerke an bekannte Handwerker aus dem Freundeskreis vergeben können wo man dann Freundschaftspreise bekommen kann, da man hier selber die Freunde unterstützen kann.

Leider ist die Empfehlung für die Baubetreuung von Werner Meierhoff lokal begrenzt, wer nicht in Gütersloh, Bielefeld, Paderborn und Umgebung wohnt, für den ist diese Empfehlung nicht relevant.

Heinz von Heiden Vertragsanalyse

In den letzten Tagen haben wir uns intensiv mit der Analyse des Vertrages und der Bauleistungsbeschreibung (BLB) beschäftigt.

Insgesamt kann man sagen, dass die BLB, auch im Vergleich mit anderen BLBs, ausführlich ist, aber trotzdem viele offene Fragen zurück lässt. Einiges wird Beschrieben als „vom Auftraggeber zu tragen“, hier ist natürlich immer die Frage: wie teuer?

Keller:

Die meisten Überraschungen erlebt man beim Keller, dieser wurde zwar eingeplant und kostenmäßig geschätzt, aber hier mal die Auflistung was in den Kosten nicht enthalten ist:

  • Baugrube ausgeben
  • Baugrube nach Kellerfertigstellung wieder auffüllen
  • Bodenabtransport (war aber in fast keiner BLB enthalten)
  • Kellertreppe (!!) – der Auftraggeber ist für die Sicherung des Kellerlochs zuständig
  • Kellerfenster / Lichtschacht (!!) – hier waren nur die Aussparungen enthalten
  • Standardmäßig wird gemauert, ein Keller sollte aber gegossen sein, damit er dicht ist
  • Dränage
  • Sonstige Abdichtungen (graue/weiße Wanne) je nach Wasserstand
  • Kellertreppe ist offen, keine Mauer, dies sollte man natürlich unbedingt machen, man will ja nicht den Keller heizen
  • Entsprechende wärmedichte Kellertür nach Energiesparverordnung

Hier noch einige Dinge, die uns im Vertrag aufgefallen sind:

  • Sicherung der Baustelle
  • frostsichere Außenzapfstelle
  • Handlauf Treppe
  • elektrische Rolläden

Die Liste ist noch länger. Man muss die BLB also sehr genau lesen und sollte sich alles schriftlich geben lassen.

Zum Vertrag meinte unser Anwalt: Absolut inakzeptabel, den kann man so nicht unterschreiben, der muss an nahezu jeder Stelle nachgebessert werden.

Man sieht, es gibt viel zu planen und zu beachten.

Heinz von Heiden Bemusterung

Heute waren wir im Bemusterungszentrum in Isernhagen.

Der Aufenthalt hat ca. 4h gedauert, wobei wir 2h die Ausstellung besucht haben und noch 2h mit unserem Berater gesprochen haben. Insgesamt war die Ausstellung nicht so groß wie gedacht und es waren auch kaum andere Gäste da.

Die Auswahlmöglichkeiten bei den Fliesen sind ok, dort kann man fündig werden, auch im angegebenen Preisrahmen von 25 Euro, wobei natürlich die teureren Fliesen schöner sind. Allerdings bekommt man für 25 Euro im Bauzentrum (z.B. Happe) eine größere Auswahl bei ähnlichen Preisen.

Beim Bad ist die Standardausstattung zwar akzeptabel, hübsch ist aber anders, hier will man schnell etwas besseres. Für Besser gibt es dort auch einiges an Auswahl, bei den ca. 15 Badezimmermöglichkeiten war nur eine für die der Standardpreis galt.

Bei den Haustüren gibt es nur eine kleine Auswahl, nur 2 der gezeigten Haustüren sind im Inklusivpreis, der Rest kostet einen Aufpreis.

Die Fenster sind ok, hier lohnt es sich nicht unbedingt einen Aufpreis zu nehmen.

Bei der Treppe ist die Standardausführung wirklich grausig, allerdings wollten wir eh eine Stahlbetontreppe.

 

Insgesammt kann man sagen, dass die im Preisenthaltenen Waren akzeptabel sind, aber nicht immer hübsch. Die Ausstellung beinhaltet aber größtenteils Gegenstände für die man einen Aufpreis zahlen muss. Es gibt meist ein bis zwei enthaltene Optionen, der Rest kostet mehr.

Bauherrenwahl

Nach dem Kauf des Grundstücks steht nun die Wahl der Bauherren an oder anders ausgedrückt: Wer kann uns bezahlbar ein Haus bauen?

Ziel: Ein Haus mit 6 Zimmern, ca. 160qm, vollunterkellert für ca. 300.000 EUR inkl. Baunebenkosten.

 

Architekt:

Wir sprachen mit 3 Architekten, wohl in NRW als auch in Sachsen Anhalt, wo Verwandte wohnen und die Architekten teils weniger als die Hälfte nehmen als in NRW. Architekten in Sachsen Anhalt fielen dann doch raus, da es nötig ist, dass eine tägliche Bauüberwachung statt findet, diese kann über eine Distanz von über 300km nicht geleistet werden. Architekten in NRW kalkulieren zwischen 1700 und 2700 EUR pro qm Haus. Damit über unserem Budget.

Bei den Anfragen wollten wir im Baubuget auch noch Reserve für unsere Sonderwünsche haben wie Lüftungsanlage mit Wärmerückkopplung (~9000-11.000 EUR), wenn möglich Klinker (~15.000 EUR), Betontreppe (~4000 EUR) und andere Kleinigkeiten.

 

Lokale Baubüros:

Conzepthaus (Bielefeld): ca. 250.000 für das Haus, 50.000 Keller. Baunebenkosten (BNK) schätzen wir auf ca. 30.000, damit leicht zu teuer. Anbieter hat aber einen guten Eindruck hinterlassen. Ohne Klinker, ohne Lüftungsanlage

Splietker (Rheda): ca. 290.000 für das Haus, 31.000 Keller, BNK 30.000 EUR. Der Anbieter machte einen sehr kompetenten Eindruck, aber leider deutlich über unserem Budget.

Kelle: Haus + Keller 330.000 EUR, damit deutlich zu teuer.

 

Bauträger Massivbauhaus:

Von Bauträgern versprachen wir uns auf Grund deren eher standardisiertem Angebot günstigere Preise. Allerdings muss man bei den genannten Preisen meist noch mit Aufpreis rechnen für z.B. elektrische Rollläden, Betontreppe (alle haben im Standard nur eine Holztreppe) und viele Kleinigkeiten.

Viebrock: Sehr viele gute Bewertungen im Internet, bauen nur noch KfW 40 Häuser, daher viel zu teuer: Haus 300.000 EUR, Keller 70.000 EUR, BNK 45.000 EUR.

Hein von Heiden: Das bisher günstigste Angebot, auch wenn einige Leistungen nicht inklusive sind: Haus: 160.000 EUR, Keller 40.000 EUR, BNK 30.000 EUR.

Favorithaus: Haus: 276.000 EUR inkl. Keller.

Helma: Haus ~230.000 EUR, Keller 65.000 EUR, BNK 25.000 EUR

 

Bauträger Fertighaus:

Allkauf: 276.000 EUR (Schlüsselfertig), BNK 30.000

Scanhaus: 208.000 EUR plus Keller (EUR ?)

Kauf oder Neubau?

Am Anfang stand die Frage: Ein Grundstück kaufen und ein Haus darauf bauen oder ein Haus kaufen?

Ich denke jeder wird am liebsten sein eigenes Haus bauen, daher hier die Argumente Pro und Kontra Haus kaufen.

Pro Haus kaufen:

  • Kaufpreis kalkulierbar
  • Häufig mit Garage
  • Alles drum herum (Garten, Vorgarten, Terasse etc.) fertig

Nachteile Haus kaufen:

  • Grunderwerbssteuer von (NRW 2016) 6,5% fällt auf den gesamten Hauskauf an, ebenso Notarkosten von ca. 2% und Maklergebühr von 3,57%
  • Zu den Kaufkosten kommen häufig noch Umbaukosten, da das Haus nie zu 100% den Vorstellungen entspricht
  • Evtl. versteckte Schäden
  • Je nach Alter des Hauses sollte man bereits Geld für Reperaturen beiseite legen, z.B. Heizung, Fenster etc. Dies fällt bei einem Neubau erst später an
  • Die Preise sind aktuell für Häuser so hoch, dass kaum finanzieller Spielraum für Umbauten und Anpassungen bleibt
  • Wir benötigen 6 Zimmer (2 Büros)
  • Wir wollen voll unterkellert

Nachteile Haus bauen:

  • Grundstück muss gekauft und vor allem gefunden werden
  • Baukosten schwieriger zu kalkulieren und zur Zeit ebenfalls sehr hoch

 

Nachdem wir einige Zeit sowohl nach fertigen Häusern als auch nach Grundstücken gesucht haben, stellten wir fest, dass es kaum bezahlbare Häuser gab, die unseren Vorstellungen (6 Zimmer + Keller) entsprachen und dabei noch eine gute Lage hatten.

Generell spielte die Lage eine Rolle, da sich der Weg zur Arbeit (bei mir Gütersloh, bei Berit Schloß Neuhaus) nicht deutlich verschlechtern sollte und maximal 30 Min. Autofahrt nicht überschreiten sollte.

Der Grundstückskauf:

Wir hatten ziemliches Glück: Nachdem wir ein Grundstück in einem Neubaugebiet gesehen hatten, welches allerdings sehr ungünstig direkt an einem Kreisverkehr gelegen war, erfuhren wir vom Bauamt, dass dort noch mehrere Grundstücke zum Verkauf stehen, allerdings von privat. Und dass diese Grundstücke wahrscheinlich bald verkauft werden, da die Erschließungskosten fällig werden. Nur einen Verkäufer-Namen durften die Behörden aus Datenschutzgründen nicht herausgeben. Daher fragten wir uns einfach bei den umliegenden Bauern durch und wurden gleich im ersten Gespräch fündig :o)

Das Grundstück in Schloß Holte war gefunden und das zu einem bezahlbaren Preis, ohne Maklergebühren. Wir hätten zwar lieber ein Grundstück in Verl erworben, aber dort liegen die Preise mit zwischen 250 – 400 EUR/qm doppelt so hoch.

Unser Baublog

Hier werden wir über alles rund um unseren Bau berichten.